Geothermie in Deutschland allgemein

Heiße Tiefenwässer gibt es vor allem in drei Regionen Deutschlands: im Rheingraben, im Norddeutschen Becken und im süddeutschen Molassebecken.  Besonders folgende Gebiete haben sich als aussichtsreich herausgestellt: Eifel, Westerwald, Vogelsberg, Rhön, Hegau, Uracher Vulkangebiet. Der Süddeutsche Sporttaucher und Höhlenforscher Jochen Hasenmeyer schätzt, daß das gesamte Voralpengebiet über eine Fläche von 25.000 bis 30.000 Quadratkilometer mit Warm- und Heißwasser-Höhlennetzen durchzogen ist, „dem größten direkt nutzbaren Thermalwasservorkommen der Erde.“

Im Raum München werden in 2.000 – 3.000 m Tiefe Wassertemperaturen bis zu 85°C gemessen, denn die südbayerischen Malm-Schichten – die oberste Jura Formation – weisen eine ergiebige Wasserführung auf. Im Alpengebiet erwartet man in 7.000 m Tiefe eine Temperatur von etwa 300°C und in den Erdölfeldern bei Landau wird ein innerirdischer Wärmestrom gemessen, der auf Temperaturen von ca. 150°C bei einer Tiefe von 2.000 m schließen läßt – dies ist doppelt soviel als in durchschnittlichen anderen Regionen.

Die Universität Bochum bereitet beispielsweise einen Versuch in der Eifel vor, bei dem eine 4.000 m tief liegende Magma-Kammer unter dem Laach-See angebohrt werden soll. Es werden Temperaturen bis 1.000°C erwartet.

Das Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung wendet dagegen moderne geophysische und geochemische Methoden an, um auch ohne Tiefbohrungen wirtschaftlich nutzbare Wärme zu finden. Um den für dieses Vorhaben wichtigen ‚Curie-Punkt’ im Tiefengestein errechnen zu können, reicht bei den modernen Methoden schon eine Bohrung von nur 30 – 50 m aus.