Geothermie Island

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In der Hauptstadt Reykjavikwird die Erdwärme schon seit längerem zu Heizzwecken genutzt. Schon 1928 wurde dort systematisch mit Bohrungen nach natürlichem Heißwasser begonnen, und ab 1930 begann man mit dem Ausbau der Fernwärmeversorgung der Stadt. Man schätzt, daß die Wärmereserven erst in mehreren zehntausend Jahren aufgebraucht sein werden.1990 verbrauchen die Isländer pro Kopf etwa 17.500 kWh Geothermalenergie.1991 gehört zum ordentlichen Eigenheim auch die Heizung unter der Einfahrt und dem Fußweg dazu – man müsste ja sonst Schnee schippen. Zu dieser Zeit gibt es in Island ein 15-MW-Kraftwerk und insgesamt 100.000 qm geobeheizte Gewächshäuser (1996: 175.000 qm).

Die Lava des 1973 erfolgten Vulkanausbruches auf der Insel Heimaey soll für mindestens zehn bis zwanzig Jahre in der Hafenstadt Westmannaeyjar zu Heizzwecken genutzt werden (Stand 1980). Bohrungen bis zu einer Tiefe von 2.000 m erbringen bis zu 140°C heißes Wasser.

Geothermieanlage in Island, Erdwärme

Geothermie Island

1984 werden auf Island bereits 50 % aller Wohnungen geothermal beheizt! Als langfristiges Ziel werden sogar 75 bis 89 % angepeilt.1986 entsteht am Hengil-Vulkan das Kraftwerk Nesjavellir, das 150 MW Wärme erzeugt, aber schon für 400 MW ausgelegt ist. In Zukunft könnten außerdem noch 80 MW Strom produziert werden.

1992 verhandelt man mit Holland darüber, zwischen 2005 und 2020 gemeinsam mehrere geothermische Kraftwerke im 1.000- MW-Bereich zu erstellen, deren Elektrizität mit Hilfe unterseeischen Stromkabeln in die Niederlande verfrachtet werden soll.

1996 beliefert der kommunale Fernwärmeversorger Hitaveita Reykjavíkur 99,7 % der Bevölkerung der Hauptstadt und ihren sechs Nachbargemeinden mit ca. 75°C heißem Wasser für Heizkörper und Bäder. 56 Bohrungen, 640 MW installierte Wärmeleistung und 1.211 km Fernwärmeleitung bilden ein weltweit einmaliges System. Dazu gehören auch 250.000 qm Bürgersteige und Parkplätze, unter denen Rohrleitungen mit 35°C warmem Wasser verlaufen und im Winter für eine angenehme Schnee- und Eisfreiheit sorgen. Insgesamt sind in Island zu diesem Zeitpunkt 1.450 MW geothermischer Wärmeleistung und 50 MW elektrischer Leistung installiert – nur rund 1,5 % der erschließbaren Vorkommen. Der Grund hierfür liegt im Überangebot an Energie: Der isländische Strombedarf wird zu 95 % aus Wasserkraftwerken gedeckt.

1999 wird die ‚Icelandic Hydrogen an Fuel Cell Company’ gegründet, an der DaimlerChrysler, der Ölmulti Shell und der norwegische Mischkonzern Norsk Hydro beteiligt sind. Mittels dem durch hydro- und geothermale Energiequellen erzeugten Wasserstoff soll Island das erste Land der Welt werden, das komplett auf einer Wasserstoffwirtschaft aufbaut (s.d.).

Im Jahr 2004 startet das Iceland Deep Drilling Project (IDDP), das sich 5 km tief unter die Erdoberfläche graben will, um dort an die Energie des Magmas zu gelangen. Die Bohrarbeiten selbst beginnen Anfang 2005: Erst 2,5 km tief, dann im Jahr darauf hinunter auf 4 km, und der endgültige Tiefpunkt soll 2007erreicht werden. In dieser Tiefe wollen die Geologen auf 400° bis 600°C heißes Wasser stoßen, das sich durch die direkt darunter liegende Magmaschicht in eine superkritische Flüssigkeit verwandelt hat. Das bedeutet, daß sie über die Eigenschaften sowohl von Flüssigkeit als auch von Gas verfügt und voller gelöster Mineralien sowie Metalle ist. Diese höchst interessante Materieform verspricht eine extrem hohe Energieausbeute und könnte gleichzeitig eine echte ‚Goldmine’ sein, falls es gelingt, seltene Stoffe aus ihr heraus zu filtern.

Zu diesem Zeitpunkt heizen bereits 90 % der Einwohner Islands ihre Häuser und Wohnungen mit geothermischer Energie.