Anfangsjahre der Geothermie
Im Jahr 1983 gab es zwölf Länder mit geothermischen Kraftwerken – und 32 Länder, in denen Planungen zur Nutzung dieser Energiequelle im Gange sind. In den genannten Kraftwerken wurden 1983 etwa 1.200 MW Strom erzeugt, dazu kamen 5.500 MW in Form von Heizwärme und Warmwasser – hauptsächlich in Island, Neuseeland und Ungarn. 1987 werden schon 2.000 MW Strom erzeugt.
In einer anderen Quelle fanden wir folgende Statistik von 1986:
Land | in Betrieb (MW) | im Bau / in Planung (MW) |
USA | 933 | 1.420 |
Philippinen | 446 | 888 |
Italien | 421 | 2.000 |
Neuseeland | 302 | 100 |
Japan | 156 | 50 |
Mexiko | 150 | 495 |
1997 nennt der EU-Wissenschaftsrat eine weltweit installierte elektrische Leistung von 7.802 MW sowie eine thermische Leistung von 9.701 MW.
Im Jahre 2000 werden in bereits 21 Ländern insgesamt 8.000 MW elektrischer Strom aus geothermischer Energie produziert. Mehr als 25 % der Kraftwerksleistung befinden sich in den USA, die Philippinen liegen mit 1,9 GW installierter Leistung an zweiter Stelle. Es folgen mit Abstand Italien, Mexiko, Indonesien, Japan und Neuseeland. In Deutschland werden zu diesem Zeitpunkt rund 400 MW erzeugt, hauptsächlich in Form umweltfreundlicher Wärme.
Unter den verschiedenen Techniken gilt 2004 der sogenannte Kalina-Prozeß als der effizienteste. Hier wird im Wärmeaustauscher ein niedrig siedendes Gemisch aus Ammoniak und Wasser eingesetzt.
Ein vorerst noch ‚visionärer Ansatz’ ist der an jede Topologie anpassbare Lineargenerator, bei dem sich der Wärmetauscher am unteren Ende der Bohrung befindet und einen Kolben innerhalb des Bohrloches bewegt.
Aber es geht ja auch anders herum: Die Geothermische Vereinigung e. V. weist im August 2003 darauf hin, daß durch direkte Kühlung mit Erdwärmesonden in den heißen Sommermonaten erhebliche Energie-Mengen und -Kosten eingespart werden können. Mit einer Bodentemperatur von 10°C – 12° stellt der Erdboden schon wenige Zentimeter unter der Oberfläche praktisch einen riesigen, kostenlosen Kühlschrank dar. Statt eigens niederzubringende Erdsonden lassen sich in vielen Fällen auch Beton-Einbauten im Erdreich – wie Gründungspfähle etc. – kostengünstig entsprechend ausrüsten. Ideal sind zudem Kombianlagen, die im Sommer Kühle und im Winter Wärme erzeugen, denn hier lassen sich gegenüber konventionellen, strombetriebenen Heiz-/Kühl-Systemen meist mehr als 50 % der Betriebskosten einsparen.
Zum Vergleich mit der obigen Tabelle folgt hier eine weitere internationale Übersicht der Geothermie-Nutzung sowohl zur Stromproduktion (MWel) als auch zur Wärmeproduktion (MWth). Es handelt sich um die Zahlen von 2005:
Land | installierte Leistung (MWel) | Installierte Leistung (MWth) |
USA | 2 564 | 7 817 |
Schweden | 3 840 | |
China | 3 687 | |
Philippinen | 1 930 | |
Türkei | 1 177 | |
Mexiko | 953 | |
Dänemark | 821 | |
Indonesien | 797 | |
Unarn | 694 | |
Italien | 791 | 607 |
Schweiz | 582 | |
Japan | 535 | |
Deutschland | 505 | |
Kanada | 461 | |
Norwegen | 450 | |
Neuseeland | 435 | |
Island | 202 | 1 791 |
Costa Rica | 163 | |
El Salvador | 151 | |
Kenia | 129 | |
Weitere Länder | 283 | 5 393 |
Gesamt: | 8 933 | 27 825 |