Geothermie Italien
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Im späten 18. Jahrhundert analysierten Chemiker erstmals die heißen Flüssigkeiten aus dem Erdinnern und stellten viele verschiedene Chemikalien fest. Die damals entstandene Chemieanlage zur Gewinnung von Borsäure wurde konsequenterweise auch mit Geothermalenergie betrieben.
Die erste Bohrung erfolgte 1904 in Larderello, in der Toskana südlich von Florenz, die erzielte Energie wurde für eine Erdwärmeheizung genutzt. 1905 wurde dann eine erste 25 kW Anlage in Betrieb genommen, bis die Dampfmaschine ihren Geist aufgab, da sie aufgrund der gelösten Salze innen völlig zerfressen war.
1916 wurden bereits 12 MW Strom erzeugt – inzwischen jedoch über korrosionsbeständige Wärmetauscher. Der erzeugte Strom geht über Fernleitungen in die Städte Volterra, Siena, Livorno, Cecina und Florenz, wo er u.a. auch die Straßenbahn versorgt.
Am 26. März 1931 wird ein besonders leistungsstarker ‚Sifffioni‘ erbohrt. In etwa 360 m Tiefe durchstößt die Bohrsonde die Decke eines unterirdischen Kessels, worauf aus dem Bohrloch ein mit Wasser, Schlamm und Steinen beladener Dampfstrahl von 300 m Höhe hervorschß, dessen ohrenbetäubendes Heulen noch in 50 km Entfernung zu hören war!
Im Jahre 1940 werden bereits 126,8 MW aus geothermischen Quellen gewonnen.
In Larderello und am Monte Amiata (Toscana) werden 1973 fast 390 MW produziert, 1975 sind es bereits 417 MW, und Mitte der 1980er sogar schon 455 MW. In Italien fahren inzwischen fast alle Staatsbahnen mit ‚Geo-Strom’.
Die Lage dort bildet insofern eine extreme Ausnahme, da der dem Erdinnern entströmende Dampf oftmals trocken und sauber ist, was sonst nicht der Fall ist. Der Dampf schießt mit 35 Atmosphären Druck und einer Austrittsgeschwindigkeit von 120 – 470 m/s aufwärts, er erreicht Temperaturen zwischen 140 und 240°C.
Aus Italien wird übrigens auch von einer mehr als 100 km langen Warmwasserleitung berichtet, die seit 1969 ununterbrochen in Betrieb ist, und die dank ihrer guten Isolation einen thermischen Wirkungsgrad von 98,5 % aufweist.